Website, Netzwerk oder Social Media – welcher Marketingkanal ist der beste?
Die Positionierung steht fest und ihr seid bereit für neue Projekte? Um Kund:innen und Talente auf euch aufmerksam zu machen, braucht es gekonntes Agentur-Marketing. Über welche Kanäle das am besten klappt, darüber haben wir unsere Agency-Life-Teilnehmer: innen gesprochen. Hier erfahrt ihr, welche Rolle die Agentur-Homepage, Social-Media-Posts, Podcasts & Co. spielen
In Agency Life schauen wir uns an, was es braucht, um eine Agentur erfolgreich zu führen. Dafür bringen wir inspirierende Top-Leute und Gründer aus der Werbe-, Digital- und Contentmarketing-Branche zusammen und sprechen mit ihnen über Themen wie Marketing, Positionierung, Pitches, nachhaltiges Wachstum und mehr. Dazu haben wir Chris Höfner, Freunde des Hauses Dennis Lück, BrinkertLück Creatives Matthäus Michalik, CLANEO und Heiko Willers, CLUE ONE nach Hamburg eingeladen.
Im dritten Teil geht es um die Frage, über welche Kanäle Agenturen ihre Zielgruppen am besten erreichen und wie. Im Gespräch mit uns berichten die Agency-Life-Teilnehmer:innen, wie sie auf ihre Agentur aufmerksam machen und welche Kommunikationskanäle Kund:innen und Talente erfolgreich anziehen.
Mehr zu den Inhalten erfahrt ihr in diesem Blog-Beitrag. Ihr wollt nichts verpassen? Dann abonniert unseren vierzehntägigen Agency-Life-Newsletter. Wir werden euch nur Agency-Life-Inhalte schicken, versprochen.
Indem wir jemanden zu uns nach Hause einladen, zeigen wir ihm, wer wir sind: Unsere Einrichtung, Lieblingsbilder und Fotos an der Wand oder auch die Getränke, die wir unseren Gästen anbieten – alles erzählt eine kleine Geschichte über uns. Einen ähnlichen Effekt kann die Homepage einer Agentur haben. Im besten Fall wird die Positionierung auf den ersten Blick klar, Arbeitsbeispiele und Teamfotos sowie ansprechende Texte vervollständigen das Bild. Wenn es gut läuft, verstehen Besucher:innen schnell, mit wem sie es zu tun haben, werden neugierig und bekommen einen guten Eindruck davon, ob ihr die Richtigen seid für ihre Ziele.
Im hektischen Agenturalltag bleibt oft wenig Zeit, um die eigene Homepage zu pflegen und regelmäßig zu aktualisieren. „Wenn man viel zu tun hat für tolle Kunden hat und den ganzen Tag arbeitet, dann kommt die eigene Website zu kurz“, bestätigt Chris Höfner von Freunde des Hauses. Obwohl sie der eigenen Website nur fünf von zehn Punkten gibt, ist sie nicht unzufrieden: „Wenn die Cases auf der Homepage überzeugen, dann reicht das oft“, so Chris. „Wir hatten letztens den Fall, dass während des Launches der Webseite ein Anruf kam von jemanden, der ein Projekt auf unserer Seite gut fand und mit uns arbeiten wollte.“
„Wenn die Cases auf der Homepage überzeugen, dann reicht das oft.“ – Chris Höfner, Freunde des Hauses
Auch Matthäus Michalik (CLANEO) setzt beim Marketing auf andere Kanäle: „Idealerweise finden uns Kunden nicht über eine Google-Suche, obwohl wir eine Search-Agentur sind. Weil dann die Anfrage nicht so vorqualifiziert ist, wie wenn sie über eine Podcast-Folge kommt oder über ein Webinar.“
Insta, LinkedIn, Twitter & Co.: Wenn ihr neue Mitarbeiter:innen oder Projekte habt, auf spannenden Events dabei seid oder es andere unterhaltsame Neuigkeiten aus dem Agenturalltag gibt, dann lasst es die Welt wissen! Um regelmäßig von euch zu berichten, eignen sich Social-Media-Kanäle. Aber welcher Kanal ist für welchen Inhalt am besten geeignet? Web-Experte Matthäus Michalik hat uns im Gespräch verraten, wie CLANEO News teilt: „Wir haben gesehen, Facebook ist komplett tot im B2B-Bereich”, sagt er. „Auch privat nutze ich eigentlich Facebook nicht mehr. Mittlerweile ist bei uns sehr, sehr viel Fokus im B2B-Bereich auf LinkedIn. Wo wir das Gründerteam aktiv mit einem Redaktionsplan bestücken. Wir schreiben da sehr viel über unser Company-Profil und die anderen Social-Media-Kanäle werden einfach nur mit bespielt. Sei es Twitter, sei es Instagram oder Facebook. Wir haben aber trotzdem gesehen, es gibt verschiedene Zielgruppen. Also wir nutzen Instagram sehr stark, um die Kultur der Agentur zu vermitteln für neue Talente. Also noch stärker für Employer Branding. Und LinkedIn sehr stark für die Wissensvermittlung.“
„Wir nutzen Instagram sehr stark, um die Kultur der Agentur zu vermitteln für neue Talente. Und LinkedIn sehr stark für die Wissensvermittlung.“ – Matthäus Michalik, CLANEO
In eurem Bereich kennt ihr euch am allerbesten aus? Um neue Kund:innen und Talente davon zu überzeugen, könnt ihr Schulungen und Workshops anbieten oder auf verschiedenen Kanälen mit Fachbeiträgen punkten. Das klappt digital oder analog: Bei Workshops kommt ihr außerdem mit vielen Menschen gleichzeitig in Kontakt und könnt sie für euch gewinnen. Kurzum: Wissensvermittlung als Arbeitsprobe zu teilen, ist eine Win-win-Situation: „Über Schulungen und Workshops lernen wir Menschen aus Unternehmen kennen, die im Endeffekt mit uns gemeinsam dort neue Dinge lernen und Lösungen erarbeiten“, bestätigt Heiko Willers von CLUE ONE. „Das persönliche Miteinander ist der beste Kanal.“
„Das persönliche Miteinander ist der beste Kanal.“ – Heiko Willers, CLUE ONE
Matthäus sieht das genauso: „Wir machen viel mit den Online-Markting-Rockstars (OMR) zusammen und investieren extrem viel Zeit, um gute Contentstücke zu produzieren. Und idealerweise hat ein potenzieller Kunde mehrere Contentstücke von uns konsumiert. Das kann eben sein, der hat eine Podcast-Folge gehört, vielleicht einen Vortrag gesehen, eine Fachpublikation gelesen oder ist über LinkedIn auf uns gestoßen. Denn wenn wir uns als eine sehr gute Agentur positionieren, kriegen wir zum einen natürlich spannende Anfragen, auf der anderen Seite bekommen wir auch hoffentlich spannende Talente, die sich bei uns bewerben. Weil die sagen, hey, da habe ich schon häufiger was davon gehört und gelesen. Die scheinen es drauf zu haben.“
Welche Medien genutzt werden hängt davon ab, wer die Zielgruppen sind. Dennis Lück von BrinkertLück Creatives setzt auf Print-Medien und wenn es um Das Gewinnen neuer Talente geht, auf Wissensvermittlung an Unis: „Für Print bilden wir ein Netzwerk als Kolumnisten. Wir schreiben zum Beispiel alle noch viel, nicht nur für Blogs, sondern tatsächlich für große, reichweitenstarke Zeitungen. Also wir sind in solchen Medien absolut präsent. Und zur Talentförderung sind wir an den Unis ultrapräsent. Und das ist, glaube ich, unser Netzwerktool.“
„Talentförderung an Unis ist unser Netzwerktool.“ – Dennis Lück, BrinkertLück Creatives
Ihr habt ein Projekt erfolgreich abgeschlossen, steht mit Bestandskund:innen in gutem Kontakt und Mitarbeiter:innen fühlen sich bei euch wohl? Dann habt ihr die beste Basis, um über Empfehlungsmarketing an neue Kund:innen und Talente zu kommen. Der Vorteil bei Kontakten aus dem Netzwerk ist außerdem, dass sie schon einen guten Eindruck davon haben, wer ihr seid und was ihr könnt. Agenturbusiness ist Peoplebusiness – das bestätigen unsere Expert:innen. „Es zählt halb Mensch, halb Inhalt“, sagt Dennis und meint mit Inhalt die Positionierung, also die Leistung der Agentur.
„Wir nehmen alles mit, das mitzunehmen ist“, ergänzt Matthäus. „Wir sind auf Messen, machen Masterclasses, Guided Tours und Expertentalks. Weil es für uns eine Möglichkeit ist, mit Personen zu interagieren. Sei es jetzt, um sich mit Bestandskunden zu treffen, neue Kunden zu treffen oder neue Talente zu finden. Was ich seit zehn Jahren immer mache, ist wirklich jede Telefonnummer abzuspeichern im Handy. Ruft drei Jahre später jemand an und du gehst mit dem Namen ran, sind die meistens total überrascht. Ich würde jedem empfehlen, das konsequent zu pflegen.“
Halten wir also fest: Die Agentur-Website überzeugt vor allem dank guter Arbeitsproben, mit Instagram könnt ihr neue Talente erreichen und Wissensvermittlung sowie das eigene Netzwerk sind für unsere Expert:innen die wichtigsten Marketingkanäle –– das hat unsere Agency-Life-Diskussionsrunde von Folge 3 ergeben.
Welche Kund:innen ein ideales Match sind und wie ihr den anderen charmant absagt – darüber diskutieren unsere Agency-Life-Teilnehmer: innen in Folge 4 der ersten Staffel.